Schritt für Schritt: Daten zu Radabstellanlagen an MobiData BW® liefern

20 de enero de 2025

Ob am Bahnhof oder bei der Arbeit: Radler sind auf sichere Fahrradparkplätze angewiesen. MobiData BW® kann im ganzen Land zeigen, wo die sind. Wir zeigen, wie die Daten am Besten im Datensatz landen.



Das Fahrrad und E-Bikes sind für immer mehr Menschen ganz alltägliche Verkehrsmittel. Doch wer radelt, muss auch irgendwo parken. Das Angebot an Radabstellanlagen wächst, und ähnlich wie bei Parkhäusern und P+R-Parkplätzen für Autos macht es die Sache deutlich einfacher, wenn Radlerinnen und Radler etwa in der Bahn-Auskunft oder im Radroutenplaner sehen, wo sie ihr Rad oder Pedelec sicher parken können.

Voraussetzung dafür: Informationen über Standort, Art und Kapazität der Fahrradparkplätze müssen bekannt sein – vor Ort wie auch in zentralen Verzeichnissen. MobiData BW® sammelt, bündelt und veröffentlicht die Daten zu Radabstellanlagen landesweit im einheitlichen Park-API-Format und stellt diese für vielfältige Anwendungen unter Open-Data-Lizenz bereit. Das Datenformat ist im zugehörigen Factsheet Datenprofil Fahrradparken ausführlich dokumentiert.

Die Plattform bündelt die Daten aus mehreren Quellen:

  • Radabstellanlagen, die im Radinfrastruktur-System RadVIS des Landes Baden-Württemberg erfasst wurden

  • Daten, die Kommunen in eigenen Tabellenwerken erfassen und an MobiData BW® liefern

  • Radabstellanlagen, die systematisch in städtischen Geoinformationssystemen (GIS) gepflegt und automatisiert an MobiData BW® übertragen werden

  • Daten zu Radabstellanlagen aus der landesweiten Erfassung zur Barrierefreiheit an Haltestellen für ÖPNV und SPNV in Baden-Württemberg

  • Daten zu Fahrradabstellanlagen von Parkraum-Anbietern, z.B. von DB-Bahnpark der Deutschen Bahn

  • Daten aus den Buchungs- und Belegungssystemen von Anbietern automatischer Radpark-Systeme wie Fahrradboxen, Fahrradparkhäusern oder Sammelgaragen

Die Vielfalt der Datenquellen ermöglicht den zügigen Aufbau eines breiten Angebots an Daten für Auskunftszwecke und statistische Auswertungen: Ende 2024 waren bereits über 110.000 Fahrradparkplätze auf MobiData BW® integriert – rund ein halbes Jahr nach der Definition des Datenprofils.


Wie kommen die Daten zu MobiData BW®?

Viele Datenquellen – mehrere Möglichkeiten: In Städten und Gemeinden liegen die Informationen zu Radabstellanlagen auf unterschiedliche Arten vor. Abhängig davon gibt es mehrere Möglichkeiten, diese digital zu verwalten und an MobiData BW® zu liefern.

Erfassung über RadVIS

Sie oder ein:e Radkoordinator:in in Ihrem Team arbeitet bereits mit RadVIS, um das kommunale Radnetz digital zu erfassen und zu pflegen? Sehr gut, denn im Radinfrastruktursystem RadVIS lassen sich auch die Standorte und Eigenschaften von Radabstellanlagen und anderen Points of Interest (POIs) wie z.B. Radservicepunkte erfassen, ergänzen und so aktuell halten.

Um RadVIS nutzen zu können, ist eine kostenlose Anmeldung über das Service-Portal des Landes (www.landbw.de) notwendig. Radverkehrsplanerinnen oder -koordinatoren registrieren sich in RadVIS für die Bearbeitung des Radwegenetzes der jeweiligen Kommune – und eben auch für die Rad-POIs.

In RadVIS sind an vielen Orten bereits Radabstellanlagen erfasst. Diese kommen meist von MobiData BW®, etwa aus der landesweiten Erfassung der Barrierefreiheit an Haltestellen – gekennzeichnet sind diese mit dem Betreiber „NVBW“ und dem Quellsystem „MobiData BW“. Sind diese Anlagen korrekt erfasst, dann müssen sie die Anlage vor Ort nicht noch einmal eintragen, denn die Daten sind auch für die Kommune nutzbar.

 

Für wen?

Über RadVIS sollten Sie Radabstellanlagen dann erfassen, wenn Ihre Kommunen keine systematische Datenhaltung für Geodaten wie Radabstellanlagen oder Radservicepunkte nutzt. RadVIS übernimmt die Datenverwaltung dann als ausgelagertes System mit vollem Datenzugriff für Sie und andere Stellen Ihrer Verwaltung. Falls später eine Umstellung auf ein eigenes GIS ansteht, dann können Sie die Daten aus RadVIS exportieren, im kommunalen System weiter pflegen und dann vor dort aus an MobiData BW® liefern (siehe 3.).

 

So geht's:

 

  1. Nach der Freigabe Ihres RadVIS-Zugangs wählen Sie „Fahrradabstellanlagen“ im Auswahlmenü links aus.

  2. Wählen Sie in der Tabellenansicht unten die Option „Neu erfassen“.

  3. Markieren Sie die Position einer Abstellanlage per Mausklick auf der RadVIS-Karte.

  4. Tragen Sie über das Web-Formular rechts der Karte die Eigenschaften ein und beenden Sie die Eingabe mit „Speichern“. Analog erfolgt auch die Erfassung z.B. von Rad-Servicesstationen in RadVIS

  5. Die Daten der von Ihnen eingegebenen Radabstellanlagen können Sie in RadVIS später korrigieren oder ergänzen.

  6. Der Transfer und die Aktualisierung der hier erfassten Daten in den gebündelten Datensatz von MobiData BW® erfolgt automatisch.

 

Hinweis

Falls Sie bei der Erfassung fehlerhafte Einträge vorfinden, etwa mit ungenauen Standorten oder abweichenden Kapazitäten, dann sollten Sie die korrekten Standorte und Eigenschaften neu eintragen. Fehlerhafte Einträge können Sie in RadVIS markieren und kommentieren. MobiData BW® vollzieht bei der Zusammenführung der Datensätze eine Dublettenprüfung, in der solche Fehlermeldungen und Doppel-Erfassung bereinigt und in der Regel die kommunal erfassten Datensätze übernommen werden. Bei Unklarheiten hilft das Partnermanagement von MobiData BW® weiter.


Manuelle Erfassung mit der Referenztabelle

Sie haben kein kommunales Geoinformationssystem und keinen RadVIS-Account, die Daten von Radabstellanlagen liegen aber digital vor oder sollen erstmals systematisch erfasst werden? Auch das ist möglich: MobiData BW® bietet eine Referenztabelle im Excel-Format an, in die sich Geopositionen und alle Attribute der Radabstellanlagen vor Ort eintragen lassen.

 

So geht's:

Grundsätzlich lassen sich Daten über die Referenztabelle beliebig erfassen und eintragen. Mit der folgenden Methode hat z.B. die Stadt Herrenberg mithilfe des lokalen ADFC ihre Radabstellanlagen digitalisiert:

  1. Erfassungsteams fuhren die Stadt ab und fotografierten alle Radabstellanlagen im Überblick und direkt am Objekt.

  2. Die Routenplanungs-App komoot zeichnete die gefahrenen Routen auf und stellte so sicher, dass wirklich alle Straßen abgefahren wurden.

  3. Aus den Metadaten der Nah-Fotos wurden die Geo-Koordinaten der Objekte in die Referenztabelle übernommen.

  4. Aus den Ansichten erfassten und übertrugen die Erfasser die Eigenschaften der Anlagen

  5. Die so erschlossenen Daten wurden tabellarisch an MobiData BW® geliefert.

  6. Da der Datensatz auch Fotos-URLs übernehmen kann, lassen sich die Aufnahmen auf einem Server ablegen und deren URLs veröffentlichen. Dabei ist auf Datenschutz zu achten: Personen oder Autokennzeichen müssen per Blur-Filter unkenntlich gemacht werden.


Datenbereitstellung aus kommunalen Geoinformationssystemen

Nutzt Ihre Kommune ein eigenes Geoinformationssysteme (GIS), um alle denkbaren Objekte in ihrer Infrastruktur zu planen, zu erfassen, zu verwalten und in On- und Offline-Anwendungen oder Printprodukten darstellen zu können? Dann wird die Datenbereitstellung an MobiData BW® einfacher. Gängige GIS-Programme haben eine Schnittstelle und die Möglichkeit, die Daten einzelner Objektklassen zu exportieren und dabei an das Ziel-Datenprofil anzupassen

Mit dieser Ausstattung können Sie die Radabstellanlagen – wie auch andere Mobilitäts-POIs – vollautomatisch mit regelmäßigen Aktualisierungen an MobiData BW® übertragen. Attribute mit anderen Bezeichnungen oder Formaten im Quellsystem lassen sich dabei an das Datenprofi von MobiData BW® anpassen. Dabei hilft das Factsheet zum jeweiligen Datenprofil sowie die zugehörige Referenztabelle.

 

So geht's:

  1. Prüfen Sie zusammen mit Ihren GIS-Expert:innen den Datenbestand der Radabstellanlagen und vergleichen Sie deren Attribute mit denen der Referenztabelle von MobiData BW®

  2. Viele GIS bieten ein Mapping der eigenen Inhalte an anders benannte Attribute. Lassen Sie dies von den Fachleuten Ihres GIS abklären, um die Daten möglichst passend für das Datenprofil von MobiData BW® übertragen zu können.

  3. Klären Sie, welche Schnittstellen Ihr GIS zur automatisierten Übertragung von Daten bietet sowie, ob und wie diese am besten mit Systemen außerhalb Ihres lokalen Netzwerks kommunizieren können – also übers Internet.

  4. Setzen Sie sich mit den Informationen – und auch bei allen anderen Fragen – mit dem Partnermanagement von MobiData BW® in Verbindung. Hier finden Sie den notwendigen Support für die Anbindung der Daten sowie bei Bedarf einen direkten Draht in den Maschinenraum der Integrationsplattform.


Echtzeitdaten aus Buchungssystemen

Sie haben Fahrradabstellanlagen mit Buchungssystem aufgebaut oder Sie planen, dies zu tun? Dann lassen Sie uns reden.

Immer mehr Städten haben gesicherte Radparkhäuser, Fahrradboxen oder -Sammelgaragen, in denen sich die Abstellplätze über ein Onlinesystem des jeweiligen Herstellers oder eines anderen Dienstleisters buchen lassen.

Die Echtzeitdaten zur Verfügbarkeit der Stellplätze in diesen Anlagen lassen sich in der Regel durch eine Abstimmung mit der jeweiligen Kommune und dem Betreiber des Buchungssystems an MobiData BW® anbinden. Diese Daten sind neben den statischen Informationen zu Eigenschaften und Kapazität vor allem für die Nutzung in Auskunfts-Systemen interessant.

Dafür ist eine Online-Schnittstelle (API) in das jeweilige System notwendig. Zu den Herstellern Kienzler Stadtmobiliar und Velobrix existieren solche Schnittstellen bereits. Für weitere Systeme werden diese bei Bedarf in Abstimmung mit MobiData BW® eingerichtet. Sprechen Sie uns gern an.

 

 

So geht's:

  1. Klären Sie, ob die Fahrradsammelgaragen oder Radparkhäuser ein Online-Buchungssystem haben

  2. Erfragen Sie den Anbieter des Buchungssystems, die Onlineplattform und am Besten eine technische Ansprechperson der Firma

  3. Kontaktieren Sie mit diesen Informationen das Partnermanagement von MobiData BW®. Wir prüfen, welche Schritt für die Integration der Daten notwendig sind.


Übernahme aus einem Open-Data-Portal

Ihre Stadt oder Ihr Landkreis hat bereits ein Online-Portal, in dem öffentlich relevante Datensätze frei zugänglich in maschinenlesbaren, georeferenzierten Formaten wie Geo-JSON oder csv bereitgestellt und regelmäßig aktualisiert werden?

 

 

So geht's:

Glückwunsch – Sie brauchen nur das das Partnermanagement von MobiData BW® darüber zu informieren. Den Rest erledigen wir, indem das Technik-Team den Abruf-Link zum Datensatz über ein Skript zyklisch abruft – zum Beispiel ein Mal pro Quartal.

Hintergrund:

  • Auf die Datensätze in Open-Data-Portalen kann die Integrationsplattform von MobiData BW® direkt zugreifen, diese passend zum Datenprofil anpassen und in den Datensatz integrieren.

  • Sollten Sie erwägen, Daten z.B. aus Ihrem städtischen GIS auf einem eigenen Open-Data-Portal bereit zu stellen, dann ist deren Nutzung für alle Beteiligten einfacher, wenn Sie sich in puncto Attribute und Datenstruktur möglichst genau an die Referenztabelle Fahrradparken halten.


Unabhängig von der Art und Weise der Integration ist es das Ziel von MobiData BW®, alle öffentlichen Fahrradabstellanlagen in Baden-Württemberg digital in einem gemeinsamen Datensatz im einheitlichen Format abzubilden. Die Daten können Radlerinnen und Radlern dann in vielfältigen digitalen Routing- und Auskunftsdiensten zeigen, wo sie ihr Fahrrad oder Pedelec sicher parken können.